Die Homöopathieforschung der Zukunft.

Ein Fasnachtswissenschaftler sagt: Weymayr führt seine Idee der „Szientabilität“ im Kontext seiner Homöopathie-Kritik ein, die er letztes Jahr in seinem Buch „Die Homöopathie-Lüge“ vorgestellt hat. Der Grundgedanke scheint bestechend einfach zu sein: man solle nur das in klinischen Studien untersuchen dürfen, das allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Grundprinzipien nicht zuwiderläuft [Hervorhebungen von MIR]. Das Szientabilitätsprinzip ist im übrigen speziell für die Homöopathie entwickelt, eine lex homoeopathica sozusagen, um keine Ressourcenverschleuderung zu betreiben und um keine nutzlosen, weil apriori fruchtlosen Diskussionen zu erzeugen. Ich gehe jetzt nicht auf alle argumentativen Klippen ein; man kann unsere ausführlichere Argumentation im Leserbrief nachlesen. Aber ein Gedanke ist mir wichtig, weil er eben sehr post-karnevalistisch ist oder sich fasnächtlich für die Basler Strickmammsellen eignen würde:

…dass sich sichere Erkenntnisse wie die Wolle zu einem Pullover immer fortstricken lassen, so dass am Ende der Zeiten ein gigantischer kosmischer Pullover herauskommt…

Ramen, ich als Laie werfe hier mal große Guruworte ein, deren Grundgedanke eigentlich bestechend einfach ist. Jeder ist eingeladen, meine folgenden Ausführungen anzuzweifeln!

Jetzt, wo wir den Heiligen Wissensschatz über die Wirkungsweise der Placebomethoden halbwegs verstehen können, weil wir gelernt haben, dass

Was sollen wir nach all dem Wissen mit den homoöpathischen Mittelchen noch anstellen?

Das Szientabilitätsprinzip ist im übrigen nicht nur auf die Homöopathie zugeschneidert, sondern auch auf viele andere Pseudowissenschaften (Freie Energie, Parapsychologie, etc.). Es ist eine lex esoterica sozusagen, um keine weitere Ressourcenverschleuderung zu betreiben. Wenn man das Konzept der Szientabilität mit der Herstellung eines Pullovers vergleichen will, so lässt sich sagen, dass man es gar nicht wissen will, ob man einen Pullover ganz ohne Wolle oder ähnlichem herstellen kann. Die Frage, einen Pullover aus dem Nichts entstehen zu lassen, stellt sich eigentlich gar nicht!

Lassen Sie es mich mit meinen Worten sagen:

Mr. MIR sagt: Wenn etwas nicht szientabel ist, dann ist es so derartig falsch bzw. nicht ernst zu nehmen bzw. unwissenschaftlich, dass man nur mehr sagen kann : „Dafür soll man besser kein weiteres Forschungsgeld mehr ausgeben, es wäre falsch verwendetes Geld.

Wir wollen keine Zuckerkügelchen mehr mit öffentlichen Mitteln erforschen. Kann man das verstehen?

Prof. H. Walach: Ein Bestehen auf dem Scientabilitätskriterium würde dazu führen, dass das herrschende Paradigma befestigt wird und Innovationen, die darüber hinaus gehen, per Dekret als unerlaubt definiert werden. Weymayrs Kriterium der Scientabilität hätte bei Anwendung auf Wissenschaft schlechthin den Effekt, die auf dem gegenwärtigen Paradigma beruhende „normale Wissenschaft“ zu zementieren und einen Paradigmenwandel zu verhindern.

Wissenschaft ist schlechthin immer normal und gewöhnlich, das ist es, was wir alle wollen. Und der Vorwurf, dass Innovationen, die darüber hinaus gehen, per Dekret als unerlaubt definiert werden erhärtet sich nicht, zumindest nicht auf mittlere Frist. Und einen Paradigmenwandel in den Naturwissenschaften kann man nicht durch Meckern erzeugen. Ein neues Paradigma wäre übrigens, auf das Scientabilitätskriterium zu bestehen. Das ist ein kleiner Schritt zum nächsten großen Paradigmenwechsel in der Forschung. Sobald wir uns darauf geeinigt haben, auf das Scientabilitätskriterium zu bestehen, würde dies dazu führen, dass nach eingängiger Analyse die weitere Analyse von fraglichen Methoden eingestellt werden kann. Man kann auch sagen, dass wir nun wissen, dass es nicht wirken kann und dass es nicht wirkt, sobald man es nachprüfen will. Keine Theorie für das Phänomen existiert, man hat, unter Zuhilfenahme von Metastudien und Fallkontrollen, einsehen können, das es nicht wirkt. Und somit können wir ruhigen Gewissens sagen, dass wir es nicht mehr finanzieren wollen. Szientabilität ist kein Unwort, sondern Szientabilität ist der Paradigmenwechsel!

Soll man doch den Ärzten mehr Gesprächszeit geben – das ist es doch, was wir alle wollen! Ramen.

Ich fordere, dass zB. Homöopathika aus dem europäischen Gesundheitssystem verschwinden sollen, denn ich will nicht zahlen, wenn sich jemand auf Heilung mit Zuckerkügelchen verlassen will! Ich will ihm aber nicht verbieten, es nicht doch zu tun und selbst zu bezahlen! Und ich will auch keinem echten Homöopathieforscher verbieten, mit privaten Mitteln, es auch weiterhin zu tun, die Homöopathie zu erforschen. Im Gegenteil!

Nicht nur The Lancet, auch Euer Guruji ruft „THE END OF HOMEOPATHY“ aus.

Keine konfessionsbezogenen staatlichen Aufwendungen mehr — keine künstliche Förderung von unwirksamen, ie., Placebo-Metikamenten mehr — Stattdessen die Erforschung der Placebowirkung vorantreiben — Die Säkularisierung unseres sauerverdienten Steuergeldschatzes!

Ramen. 

Ich hasse die Homöopathie nicht, aber da sie das Schlachtschiff der esoterischen Pseudomedizin ist, will ich dem Volke das Wissen zukommen lassen, welches wir bereits besitzen. Wir wissen schon, wie Zuckerkügelchen mit Glaube potenziert wirken. Ab jetzt ist es besser, die Placebowirkung an sich zu studieren, anstatt die Homöopathie an sich.

Ich glaube, dass dies mein letztes Predigerposting zum Dauerbrenner Homöopathie vs. Placebo sein wird. Die aktuelle SCHULWissenschaft sagt NEIN zur Homöopathie und es wird sich höchstwahrscheinlich nichts dran ändern, auch nicht nach einer Zeitenwende, mit einem Paradigmenwechsel, im Neuen Äon oder in den höheren Ebenen!

Lasset uns ein neues Forschungsparadigma definieren: Placeboforschung!

Im Übrigen werde ich vermehrt um Teilnehmer für meine FSMoPathische Arzneimittelprüfung werben, um das Zulassungsverfahren für die FSMoPathie voranzutreiben.

Hail Eris und Ramen,

Mr_MIR @ live.de
(Allheiler, FSMoPathischer Placebokapitalist, Guru, spiritueller Führergeist & Pirat)

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