Helena P. Blavatsky, die rauchende und fluchende Begründerin der Theosophie

Ramen, fluchende und ggf. rauchende Piraten!

Heute setze ich meine Serienpredigt

Die Evolution hin zur Anthroposophie

bei Helena Blavaktsy, der Erfinderin der Theosophie fort.

Helena P. Blavatsky sagt: Ich bin ein alter buddhistischer Pilger, der in der Welt umherreist, um die Wahrheit, die die einzige wahre Religion ist, zu lehren.

Psiram sagt: Auf Blavatsky geht auch das in der Anthroposophie benutzte Konzept der Wurzelrassen zurück. Auf dem sagenumwobenen Atlantis, das laut Blavatsky 9564 v. Chr. versunken sei, habe sich vor 18.000 Jahren die höchstentwickelte fünfte Wurzelrasse der Arier herausgebildet, zu der sie als Unterrassen die germanisch-nordische bzw. teutonische Rassen zählte, zu der auch Germanen, Kelten und Slawen gehören sollen. Die Juden waren in ihrem Weltbild ein „abnormes und unnatürliches Bindeglied zwischen der vierten und fünften Wurzelrasse“. Die jüdische Religion sei zu einer „Religion des Hasses und Übelwollens gegen jedermann“ entartet. Für die meisten Naturvölker unserer Erde sah Blavatsky deren Ausrottung als eine „karmische Notwendigkeit“ an.

Helena Petrovna Blavatsky (12. 8. 1831 – 8. 5. 1891), die Sphinx des 19. Jahrhunderts, war ein reiches Mädchen, welches viel in der Welt herumkam. Sie wurde 1831 in der Ukraine geboren, hatte ein einer Adeligen angemessenes Leben und sie war früh schon gegen den Dogmatismus. Sie rauchte gerne Zigarren, hat ihren Mann verlassen und sie fluchte öffentlich. Sie lebte in einer Zeit, in der man schon seit langem wusste, dass die Astrologie und die Alchemie nicht mehr gerechtfertigt werden können. Aber spiritistische Strömungen waren zu Ihrer Zeit trotzdem groß in Mode in der High Society.

Aus Asien importierte Sie spirituelle Weisheiten und bastelte daraus einen Atlantis-basierten Antidarwinismus. Sie beeindruckte Ihre Folger mit präparierten Schränken, in denen Briefe der Ahnen materialisierten. Ihre wirren Ideen wurden vor allem von Rudolf Steiner aufgegriffen und verfeinert, obwohl Rudolf ihre Ideen eigentlich blöd fand.

Leben

Ihr Urgroßvater hatte eine große Bibliothek mit vielen Büchern über Freimaurer und Rosenkreuzer, welche sie verschlang. Im Jahre 1851, mit zwanzig Jahren traf sie in London Ihren Meister zum ersten mal. Ihr Meister Morya war ja ein Geistwesen, von welchem sie schon oft geträumt hatte. Er schickte sie nach Tibet, zu abgeschiedenen uralten Felsenbibliotheken. Sie fuhr 1852 zuerst nach Indien. Sie hatte dort viel Kontakt zum Volk. Angeblich ließen sie die Behörden dann doch nicht nach Tibet einreisen. Im Jahre 1856 will sie aber in Tibet an einer Reinkarnationszeremonie des damaligen Dalai Lama teilgenommen haben.

Sie kam dann viel in der Welt herum, sie hat auch die Osterinsel besucht. Ihr Meister hat sie 1873 nach New York geschickt. Sie fand bald einen guten esoterischen Freund, welcher ein hohes Mitglied der amerikanischen politischen High Society war. Herr Henry Steel Olcott war Agrarwissenschaftler, Kriegswissenschaftler, Politberater, spätberufener Jurist und Volksheld. Er war sogar Mitglied der Aufklärungskommission des Mordes an Lincoln. Eigentlich war er ein guter Zweifler, der das Übernatürliche erforschen wollte. Er und sie wollten bald einen Club gründen, um der Sache etwas Form zu verleihen.

Die Theosophische Gesellschaft

Wikipedia sagt: After several iterations the Society’s objectives evolved to be: To form a nucleus of the universal brotherhood of humanity without distinction of race, creed, sex, caste, or colour. To encourage the study of comparative religion, philosophy, and science. To investigate the unexplained laws of nature and the powers latent in man.

Anthrowiki sagt: Wie aus obiger Geschichte hervorgeht, war Neugier und Interesse an okkulten Phänomenen die Triebfeder für die Gründung der Theosophischen Gesellschaft. Recht allgemein formuliert hieß es in der Präambel der Theosophischen Gesellschaft vom 30. Oktober 1875: Die Ziele der Gesellschaft sind die Sammlung und Verbreitung von Wissen über die Gesetze die das Universum regeln.

Da gerade eben ein spiritueller Club namens „Miracle Club“ zerfallen war, weil das Volk diese Scharlatane entlarvt hatte, war die Gelegenheit gut, im Jahre 1875 in New York die Theosophische Gesellschaft (TG) zu gründen. Es handelt sich hierbei um die gegenaufklärerische moderne oder anglo-indische Theosophie, nicht dass Sie sie mit der alten Theosophie, diesem neuplatonischen und gnostischen Quatsch verwechseln, geehrter Leser! Die TG sei, halten Sie sich fest, wir sind noch vor Sir Karl Popper, ein Wissenschaftsorden, welcher die göttlichen Weisheiten sammeln und verwalten wollte. Man geht davon aus, dass am Anfang der Menschheit nicht das Unwissen, sondern das absolute Wissen gestanden habe, welches leider verloren ging. Man müsse es nun zurück holen.

Die göttlichen Weisheiten umfassen wohl alle archaischen und esoterischen Weisheiten, welche alle nennenswerten menschlichen Kulturen Atlantis, dem noch viel sagenhaftereren Lemurien und den unsäglich sagenhaften Hyperboräern besessen hatten. Blavatsky war vom Darwinismus und vom Materialismus ihrer zeitgenössischen Wissenschaften ganz schön enttäuscht und deswegen musste sie wohl den Ursprung der Menschheit in z.B. Atlantis suchen.

Wir schreiben das Jahr 1875, machen Sie sich bitte Ihr eigenes Bild dieser Zeit. Die TG sollte eigentlich eine universelle humanistische Brüderschaft ohne Unterschiede bezüglich der Rassen, Sexualität, Glauben, Kaste oder Hautfarbe sein. Lange vor den Nazis war vielleicht der Zeitgeist schon angereichert mit arischen und sonstigen rassentheoretischen Irrlehren, so flossen diese auch, bewusst oder unbewusst, in die Theosophie mit ein. Das Atlantis-Rohmaterial und die Übermenschenlehre ließen sich nahtlos mit weiterem Unwissen, Glauben und Ignoranz verbinden, wovon Sie sich selbst in Ihren Lieblingsfachbuchabteilungen überzeugen dürfen.

Mit dem Club ging es bergauf und bergab, es haben sich aber schließlich weltweit Logen gebildet. Die TG hat den christlichen Missionaren in Sri Lanka und Indien sogar zu schaffen gemacht, weil sie die Leute erfolgreich abwerben konnte. Astralleiber, Geistwesen, Levitation, Heilsversprechen, alles da. Es wurden Bücher vom Jenseits diktiert und dann niedergeschrieben. Dritte Hände sollen auch Bücher geschrieben haben. Sie war ein Schreibmedium, welches im astralen Licht las und plötzlich erschien die Zeitschrift „The Theosophist„.

Eine Erweiterung der TG entstand mit der 1888 ebenfalls von Blavatsky in London gegründeten Esoteric School of Theosophy (EST), deren Leiterin sie bis zu ihrem Tode war. Zu ihrer Nachfolgerin in dieser Position bestimmte sie ihre gelehrige Schülerin Annie Besant.

Die Coulomb-Affäre

Nach 1884 aber litt die TG an akutem Mitgliederschwund und man versuchte vermehrt mit dem Generieren von echten Wundern gegenzusteuern. Es kam leider zu einem Betrugsskandal, als man herausfand, wie genau sich gewisse Briefe der Ahnen in einem präparierten Schrank materialisierten. 1885 kam Richard Hodgson von der Society for Psychical Research (SPR) in einen einem Bericht zu dem Schluss, Blavatsky habe tatsächlich Briefe gefälscht, was gleichzeitig bedeutete, sie habe paranormale Phänomene vorgespiegelt.

Wikipedia sagt: Bei der damaligen Inspektion von Blavatskys Zimmern entdeckten die anwesenden Theosophen eine Reihe von Geheimtüren und Schiebewänden sowie einen Wanddurchbruch, der eine geheime Verbindung zwischen Blavatskys Schlafzimmerschrank und dem „shrine“ darstellte. Alexis Coulomb gab dabei an, diese Einbauten auf Anweisung Blavatskys vorgenommen zu haben, was diese jedoch, als sie davon erfuhr, nicht bestätigte. Auch waren die Vorrichtungen offensichtlich ganz neu, Holzspäne und Mauerreste lagen noch verstreut umher.

Wikipedia sagt: Mit Bezug auf Frau Blavatsky selbst kam das Komitee zum Schluß: Aus unserer Sicht halten wir sie weder für das Sprachrohr unsichtbarer Propheten, noch für eine gewöhnliche Abenteurerin; wir meinen, dass sie ein Anrecht auf dauernde Erinnerung als eine der vollendetsten, genialsten und interessantesten Schwindlerinnen der Geschichte hat.

Ralph Tegtmeier sagt: Noch vor der Rückkehr der beiden Cheftheosophen hatte der schon erwähnte SPR-Forscher Hodgson in Adyar seine Untersuchungen abgeschlossen und so ziemlich alles, was HPB ihren begeisterten Anhängern vorzuführen beliebte, als Täuschung entlarvt. Er hatte dort ein ganzes Arsenal an Bühnenrequisiten vorgefunden.

Walter von Lucadou sagt: […] Hodgson, der Entlarver der Madame Blavatsky, Begründerin der Theosophischen Gesellschaft, war ein scharfsinniger und kritischer Kopf, in der Täuschungskunst gründlich bewandert und als „Debunker“ schwindelhafter Medien gefürchtet.

Anmerkung: 1986 veröffentlichte die SPR eine Studie, die den Hodgson Report als zweifelhaft bezeichnete.

Wie der „Miracle Club“ so die TG. Ramen. Als man die Blavastky beim Schwindeln mit allerhand Bühnenrequisiten und Magierutensilien erwischt hat, wurde sie sogar für eine russische Spionin gehalten. Aber die TG hat die Coulomb-Affäre eigentlich gut überstanden, bis Steiner aggressiv gegen die TG publizierte.

Skepdic sagt: The reader may wonder why theosophy isn’t universally recognized as the salvation of mankind.

Weitere Informationen

Hail Eris und Ramen,

Mr_MIR @ live.de
(FSMoSoph & fluchender Pirat)

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